Medienstimmen zum diesjährigen Festival
«Fast tropische Nächte, rauschhafte Bühnenereignisse und gnadenlose Kapitalismuskritik. Das Zürcher Theater Spektakel übertrifft am ersten Wochenende die Erwartungen.»
– Julia Stephan, CHmedia
«Im fünften Jahr der Intendanz von Matthias von Hartz zeigt sich das Zürcher Theater Spektakel größer, anspruchsvoller und politischer denn je.»
– Valeria Heintges, nachtkritik
«Seit über 40 Jahren begeistert das Zürcher Theater Spektakel, das internationale Theaterfestival, kleine und grosse Kunst- und Theaterinteressierte.»
– Daniel Krähenbühl, 20 Minuten
«Wie ist es, den DJ in einem Klub als Soldaten aus dem Bosnienkrieg zu erkennen? Jelena Jureša macht das im Stück «Aphasia» körperlich erfahrbar.»
– Anna Kardos, NZZ am Sonntag
«Denkspaß auf der Landiwiese ... Das beginnt mit der Installation «Liveboat - Chapter 5» von Plastique Fantastique, einer Berliner Gruppe, die hier ein riesiges Schlauchboot aufbläst, in dem man herumgeht und eine Klanginstallation von Stimmen Geflüchteter hört. Neben dem Boot in zwei Containern die Rechercheergebnisse von Border Forensics, die mit kriminalistischer Akribie die Todesfahrt von Migranten über das Mittelmeer dokumentieren, dabei auch den vollkommenen Unwillen der Behörden aufzeigen, ihnen zu helfen, und den Tod einer in die Illegalität gedrängten nigerianischen Geflüchteten an der italienisch-französischen Grenze nachstellen. Wenn man dann noch den Vortrag von Vanessa E. Thompson am Eröffnungswochenende besucht, hat man das gedankliche Rüstzeug beisammen.»
– Egbert Tholl, Süddeutsche Zeitung
«The School of Mountains and Water ist ein Spaziergang, eine Wanderung zu Orten, wo sich geheimnisvolle Dinge ereignen. Wo man schaut und staunt. … Dieses Gehen durch städtisches Gebiet und grüne Erholungszone, das Innehalten an bestimmten Punkten hat aber die Wahrnehmung von dem, was ist oder eben nicht mehr ist, ganz praktisch geschärft. Man redet nicht einfach über ein Problem, man erläuft es ganz körperlich. … Das kommt einem auf gute Weise nahe: Die sozialen und politischen Fragen in Bezug auf die schwindenden Ressourcen weltweit bekommen eine weitere, tiefere Dimension. Ich bin nach dieser Wanderung durch die Jahrhunderte angenehm angeregt, aber auch nachdenklich nach Hause gefahren.»
– Maya Künzler, SRF2Kultur
«Auf dem Weg durch den Wald an den Fluss erschliesst sich der Sinn des gemeinsamen Bewegens und Lauschens. Man sieht und nimmt Angebote wahr, Verbindungen zu lösen, anders zu knüpfen und alternative Perspektiven einzunehmen. Von Performer:innen begleitet, die den eurozentristischen Blick herausfordern, auffangen und ihn auf das Publikum zurückwerfen, entstehen situative Lesearten. Ein Spaziergang, auf dem erzählt und gezeigt, aber nicht gezwungen wird.»
– Gianna Rovere, Reading Rämistrasse
«Für einen Höhepunkt und richtigen Hype sorgt am ersten Wochenende des Theater Spektakels auf der Open-Air-Seebühne die Produktion «One Song» der belgischen Künstlerin Miet Warlop. … Die Geigerin setzt sich auch als Kunstturnerin hoch auf dem Schwebebalken in Szene, der Schlagzeuger rennt den über die Bühne verteilten Trommeln und Becken nach; der Kontrabassist macht Bodenübungen. Der Sänger intoniert seinen Song auf einem Laufband strampelnd; mal rückwärts, mal vorwärts. Die Botschaft des Liedes ist eindeutig: «Run for your life, till you die» – wir rennen um unser Leben, bis wir sterben.»
– Ueli Bernays, NZZ
«Jeder Cellostrich eine Bauchmuskelübung, jeder Keyboard-Akkord ein Hechtsprung an der Sprossenwand. Warlop feierte Theater als Kraftakt, als kollektive Grenzüberschreitung. Der Abend entwickelte sich aus dem präzisen Zusammenspiel zwischen Fans und Musizierenden, die zwischendurch erschöpft zusammenbrachen. Eine präzise Metapher für die Suche nach Intensität und nach Gegenwärtigkeit im Theater, aber auch für Verschleiss und Selbstausbeutung.»
– Julia Stephan, CHmedia
«Herrlich absurd und unverschämt begeisternd: «One Song» ist ein Bühnenkunstwerk, wie man es selten erlebt.»
– Hans Jürg Zinsli, Kultur Tipp
«Zum Glück geht es nicht schnell, denn was die Truppe von Baro d'evel unermüdlich großartig macht, ist pure Verzauberung.»
– Egbert Tholl, Süddeutsche Zeitung
«Atemberaubend und voller Poesie. … Brüchig ist die ganze Welt, die die katalanisch-französische Zirkuskompagnie Baro d’evel in der Produktion «Falaise» zeigt. … Durch die Hausmauern brechen immer wieder Gestalten durch, meist mit den Füssen voran. Sie wirbeln umeinander, erklimmen waghalsig die Fassaden, oder balancieren wendig auf einer überlangen Leiter. Aus diesen Momenten ergeben sich Geschichten, nicht kohärent, aber surreal.»
– Noemi Gradwohl, SRF2 Kultur
«Eine tief surreale Dimension erhält [«Falaise»] durch die Tauben, die im Schwarm punktgenau auftreten, vorbeifliegen, sich auf Händen und Füssen der Figuren niederlassen. Und da ist das weisse Pferd, das die Szenerie stoisch durchquert – oder sich eben weigert, dies zu tun. … Nicht nur der Farbe wegen ist diese Kreatur der Kontrapunkt zu dieser Ruinengesellschaft. Seine Anwesenheit verweist darauf, dass vielleicht alles ganz anders sein könnte. Wenn schon ohne Sinn, dann in Schönheit und Gelassenheit. Wie wunderbar es gähnen kann, dieses Tier!»
– Matthias Balzer, FRIDA
«Ein Zirkus mit einer ganz eigenen Handschrift. Und ein Erlebnis für alle.»
– Stefan Busz, Züri Tipp
«Die unterschiedlichen Körperlichkeiten der Performer*innen prägen [«Ôss» von Marlene Monteiro Freitas & Dançando com a Diferença], aber sie sind nicht ausgestellt, im Gegenteil: Der Abend lebt von einer klaren, präzisen Kunstsprache, einer strengen Choreografie und schafft es gleichzeitig, etwas sehr Fragiles, sehr Menschliches zum Ausdruck zu bringen. Für mich ein sehr bewegender Abend. Und das macht für mich das Theater Spektakel aus: dass ich dort eigenwillige, einzigartige Handschriften sehe aus ganz unterschiedlichen Ecken der Welt.»
– Dagmar Walser, SRF 2 Kultur
«Religiös, privat oder hochpolitisch – wie der Name Geschichte schreibt: Zwei Installationen am Theater Spektakel tauchen in die alltägliche, doch überraschend vielsagende Welt unserer Namen ein.»
– Jana Avanzini, FRIDA
«In der sommerlichen Festivalzeit erwacht die kulturelle Vielfalt, doch die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen bleibt oft im Hintergrund. Genau hier setzt das Zürcher Theater Spektakel ein Zeichen für Inklusion und verwandelt die Landiwiese in eine barrierefreie Oase für inklusive Kultur.»
– SRF online, Stiftung Denk an mich