Helgard Haug / Rimini Protokoll

All right. Good night.

Berlin

Am 8. März 2014 verschwindet Flug MH370 der Malaysia Airlines vom Radar. Die Boeing 777 startet in Kuala Lumpur, kommt aber nie am Zielort Peking an. Ein ungeklärter Fall; die Theorien dazu überschlagen sich. Angehörige der vermissten Passagier*innen fragen seit neun Jahren: «Gibt es etwas Neues?» Eine ähnliche Frage plagt auch den an Demenz erkrankten Vater von Autorin und Regisseurin Helgard Haug. Ständig fragt er sie: «So, wie geht’s weiter?» Die Ratlosigkeit angesichts der Krankheit manifestiert sich so einschneidend wie das Verschwinden eines gigantischen Flugzeugs.

«All right. Good night.» lebt von seinen mächtigen Bildern und lädt zum Nachdenken über die grossen Fragen des Lebens ein. Getragen wird der Abend von Musiker*innen des Zafraan Ensembles, die eine Komposition von Elektropop- Meisterin Barbara Morgenstern spielen. Dialoge gibt es keine, dafür wird fortlaufend Text auf eine Gaze und andere Oberflächen projiziert. Die Performer* innen rücken mal in den Fokus, mal verschwinden sie zwischen der mitreissend schönen Musikdarbietung oder ganz von der Bühne. Das Stück nimmt das Publikum mit auf eine einfühlsame Reise der Versöhnung und der Poesie, die von Verlust, Trauer und der damit verbundenen Ungewissheit handelt. Die beiden Geschichten werden dabei eindringlich zu einem gleichsam beschwörenden wie berührenden Erlebnis miteinander verwoben, das einen so schnell nicht mehr loslässt. (af )

Einfach gesagt

Im Jahr 2014 verschwand ein Flugzeug.

Darin waren viele Menschen. Das Flugzeug hat man nie gefunden.

Im gleichen Jahr wird der Vater von Helgard Haug immer vergesslicher.

Helgard Haug ist die Regisseurin dieses Stücks.

Ihr Vater hat Demenz.

Das Stück vermischt beide Geschichten miteinander: die Geschichte des verschwundenen Flugzeugs und die Geschichte von Helgard Haugs Vater.

Es geht um das Verschwinden von geliebten Menschen.

Es gibt viel Musik und keine Dialoge.

Künstlerische Leitung und Besetzung

Konzept, Text, RegieHelgard Haug
KompositionBarbara Morgenstern
OrchesterZafraan Ensemble
HandsJohannes Benecke, Maelika Sophie Hani Eberhard
SprecherinnenEmma Becker, Evi Filippou, Margot Gödrös, Ruth Reinecke, Mia Rainprechter, Louise Stölting
BühneEvi Bauer
Video, LichtdesignMarc Jungreithmeier
SounddesignPeter Breitenbach
DirigatPremil Petrović
ArrangementDavor Branimir Vincze
DramaturgieJuliane Männel
OEuil extérieurAljoscha Begrich
Leitung TechnikAndreas Mihan
Leitung Technik TouringMartin Schwemin
Künstlerische MitarbeitLisa Homburger
Kostüm, künstlerische Mitarbeit BühnenbildStefanie Pürschler
Mitarbeit SounddesignRozenn Lièvre
ProduktionsleitungLouise Stölting
Zafraan Ensemble BühneMatthias Badczong, Evi Filippou, Josa Gerhard, Martin Posegga, Beltane Ruiz
Zafraan Ensemble AufnahmeJosa Gerhard, Noa Niv, Matthias Badczong, Liam Mallet, Martin Posegga, Damir Bacikin, Anna Viechtl, Adam Weisman, Yumi Onda, Benedikt Bindewald, Maria Reich, Alice Dixon, Natalie Plöger, Florian Juncker
FotoMerlin Nadj-Torma

Produktion

ProduktionRimini Apparat
KoproduktionHAU Hebbel am Ufer (Berlin), Volkstheater Wien, Factory International for Manchester International Festival, Künstlerhaus Mousonturm, PACT Zollverein
UnterstützungHauptstadtkulturfonds, Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Europa
PremiereDezember 2021, HAU Hebbel am Ufer (Berlin)

Aufführungsrechteschaefersphilippen Theater und Medien GbR
MusikrechteBarbara Morgenstern © Maobeat Musikverlag/Budde Music Publishing GmbH

Nord

Lageplan

Dokumentartheater, Musik, Verschwinden

Dauer

2:20 Std.

Sprache

Deutsch

Übertitelungen

Englisch

Alter

Interessant für Menschen ab 16 Jahren

Zugänglichkeit

Zugänglich mit Rollstuhl Mit Untertiteln Mit Audodeskription Mit induktiver Höranlage

Ton induktiv verstärkt, am Di 29.8. mit Live-Audiodeskription

Publikumsgespräch

So 27.8., nach der Vorstellung

 

Daten

Vorstellungen ab heute
  • So 27.08. 18:00 - 20:20 CHF 45.–/25.– 
  • Mo 28.08. 19:00 - 21:20 CHF 45.–/25.– 
  • Di 29.08. 19:00 - 21:20 CHF 45.–/25.– 

Spielplan