Piel de Lava
Petróleo
Buenos AiresEin Wohnwagen auf einem Ölfeld im kalten Patagonien. Er dient vier Arbeitern als Rückzugsort, wenn der Strom nicht gerade ausfällt. Nur ein paar Meter weiter wird nach Erdöl gebohrt, immer tiefer dringt der Bohrstab in die Erde ein, aber bald schon ist alles leergepumpt. Und alles ist anders, seit jüngst der vierte Arbeiter zum Camp dazustiess – und mit ihm eine Tüte voller Stöckelschuhe, Fellmäntel und Glitzerkleider.
Piel de Lava ist eine der erfolgreichsten feministischen Theatergruppen der argentinischen Kulturszene. In kollektiver Manier schreiben die fünf Frauen Texte, inszenieren Stücke und stehen selbst auf der Bühne. In ihrem fünften Stück «Petróleo » widmet sich das Kollektiv der humorvollen Darstellung einer sozialen Konstruktion: der Männergruppe. Mit Bärten , Bäuchen und Behauptungen ausgestattet, diskutieren sie über das Essen, den eigenen Pinkelstrahl und das Vaterwerden. Doch spätestens als einer der vier Arbeiter in High Heels schlüpft, scheint das binäre Geschlechterbild nicht mehr zu greifen. Was passiert, wenn weiblich gelesene Schauspielerinnen Männer darstellen, die wiederum Männlichkeit ganz unterschiedlich auslegen? In aberwitzigen Dialogen und mit grossem schauspielerischem Können durchbohrt Piel de Lava die vom Machismo geprägte, argentinische Gesellschaft und stellt dabei gleich noch die Ausbeutungsmechanismen der Rohstoffindustrie auf den Kopf. (af )
Einfach gesagt
«Petroleo» ist Spanisch und bedeutet auf Deutsch «Öl».
Drei Männer arbeiten auf einem Öl·feld in Argentinien.
Eines Tages kommt ein neuer Arbeiter dazu.
Er bringt Kleider mit Glitzer mit.
Das bringt alles durcheinander.
Oder war überhaupt einmal alles in Ordnung?
Man ist sich nicht sicher.
In dem Stück werden alle Männer von Frauen gespielt.
Künstlerische Leitung und Besetzung
Regie, Dramaturgie | Piel de Lava, Laura Fernández |
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Mit | Elisa Carricajo, Valeria Correa, Pilar Gamboa, Laura Paredes |
Produktionsleitung | Mariana Mitre |
Musik, Sounddesign | Zypce |
Lichtdesign | Matías Sendón |
Lichttechnik | Facundo Estol |
Kostümdesign | Gabriela A. Fernández |
Szenografie | Rodrigo González Garillo |
Vertrieb | Maxime Seugé, Jonathan Zak |
Übertitelung | Dòra Kapusta (deutsche Übersetzung), Lucía Falco (englische Übersetzung), Laura Fernández (Operator) |
Foto | Carlos Furman |
Produktion
Produktion | Complejo Teatral de Buenos Aires |
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Premiere | Juli 2018, Teatro Sarmiento (Buenos Aires) |
Nord
Theater, Erdöl-Patriarchat, Crossdressing
Schweizer Premiere, Nominiert für den ZKB Förderpreis
Dauer
1:40 Std.
Sprache
Spanisch
Übertitelungen
Deutsch, Englisch
Alter
Interessant für Menschen ab 14 Jahren
Zugänglichkeit
Ton induktiv verstärkt
PUBLIKUMSGESPRÄCH
Di 22.8., nach der Vorstellung
Daten
Vorstellungen ab heute- Mo 21.08. 19:30 - 21:10 CHF 45.–/25.–
- Di 22.08. 19:30 - 21:10 CHF 45.–/25.–
- Mi 23.08. 19:30 - 21:10 CHF 45.–/25.–