Nicoleta Esinencu & Teatru-spălătorie

Sinfonie des Fortschritts

Chișinău

Nicoleta Esinencu zeigt in ihrer neuen Theaterarbeit «Sinfonie des Fortschritts» dem Kapitalismus auf musikalisch humorvolle Weise den Stinkefinger. Die moldawische Regisseurin und Künstlerin präsentiert mit drei Performer*innen ein politisch widerständiges Bühnenstück voller Ironie und Humor, aber auch lautstarker Kritik an den Ungleichheiten und Ausbeutungsmechanismen unserer Gesellschaft.

Die drei Performer*innen Artiom Zavadovsky, Doriana Talmazan und Kira Semionov stehen in orangenen Bauarbeiter*innen-Outfits auf einer minimalistischen, schwarzen Bühne und sprechen, schreien, zischen ihr Unwohlsein gegenüber unserer Gegenwart ins Mikro: Von New- Age-Philosophie über Konsumismus bis hin zu Outsourcing und Akkordarbeit auf westeuropäischen Feldern wird der europäische «Fortschritt» kritisch durchleuchtet. Wer sich je gefragt hat, wie sich die inneren Widersprüche und die scheinheiligen Aspekte der europäischen Selbstwahrnehmung in Performancekunst übersetzen lassen könnten, sollte sich das Sprachkonzert mit dem steten Knacken, Brummen und Surren der Soundkulisse unbedingt ansehen. Denn ob nun auf der Bühne gerade Yoga gemacht wird oder zu Instrumenten umfunktionierte alte Werkzeuge einen hinreissenden Bohrmaschinengesang erzeugen – Esinencus nicht ganz so symphonische Sinfonie ist ein vollgepackter, kurzweiliger Abend, der einen vollends verschlingt. Und dann auch gleich wieder ausspuckt. (se)

Einfach gesagt

Nicoleta Esinencu ist eine Regisseurin und Künstlerin aus Moldawien.

Ihre Arbeit verbindet Theater und Musik.

Ihre Show zeigt eine witzige Kritik an der Gegenwart.

Es geht um Menschen aus Ost·europa, die zum Arbeiten zu uns kommen.

Und es geht darum, dass diese Menschen hier ungerecht behandelt werden.

Künstlerische Leitung und Besetzung


Von	Nicoleta Esinencu, Artiom Zavadovsky, Doriana Talmazan, Kira Semionov, Nora Dorogan, Oana Cîrpanu
Mit	Artiom Zavadovsky, Doriana Talmazan, Kira Semionov
Technische Entwicklung	Iulian Lungu, Neonil Roșca
Technik	Sergiu Iachimov
Produktionsleitung	Jana Penz
Künstlerische Beratung	Aenne Quiñones
Technische Leitung	Annette Becker
Ton	Janis Klinkhammer
Licht	Lea Schneidermann
Übersetzung	Eva Ruth Wemme, Artiom Zavadovsky, Yvonne Griesel
Foto	Ramin Mazur

Produktion


Produktion	HAU Hebbel am Ufer, teatru-spălătorie
Koproduktion	FFT Düsseldorf, HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste Dresden, Rampe Stuttgart, Festival Theaterformen
Unterstützung	Bündnis internationaler Produktionshäuser von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien
Premiere	Januar 2022, HAU Hebbel am Ufer (Berlin)